Familienstellen als Schlüssel zur Traumaverarbeitung
Viele Menschen sind sich nicht bewusst, dass sie unter einem Trauma oder den damit verbundenen Folgen leiden. Ein Trauma stellt eine zutiefst schmerzhafte seelische Wunde dar, die oft durch einschneidende und überwältigende Ereignisse verursacht wird. Diese Ereignisse können von schweren Unfällen, Trennungen und seelischem Missbrauch bis hin zu Verlusten geliebter Menschen und Gewalterfahrungen reichen, die tiefgreifende Bindungsängste und Störungen hervorrufen können.
Die Auswirkungen eines Traumas sind äußerst vielfältig und können das Leben in zahlreichen Aspekten beeinflussen, sogar zerstören. Dazu gehören Symptome wie wiederkehrende Ängste, Schlafstörungen, Depression, Isolation, Schuldgefühle, körperliche Beschwerden und Beziehungsprobleme, chronische Schmerzen, Anpassungsstörungen, Gefühle der Entfremdung, um nur einige zu nennen.
Als Aufstellerin ist es meine Verantwortung, behutsam und verständnisvoll mit den individuellen Erfahrungen meiner Klienten umzugehen. Das Familienstellen, als therapeutische Methode, eröffnet in diesem Kontext oft erstaunliche Wege zur Heilung und Lösung.
Durch das Familienstellen können wir die tiefen Wurzeln traumatischer Erfahrungen erkennen und den damit verbundenen Schmerz heilen. Ein Raum entsteht, in dem Verstrickungen gelöst und die Vergangenheit auf eine behutsame und respektvolle Weise aufgearbeitet werden kann. Dies ermöglicht häufig eine Transformation schmerzhafter Erinnerungen und eröffnet den Weg zu Heilung, innerem Frieden und persönlichem Wachstum. Ressourcen, an die wir innerlich nicht dran gekommen sind, können wieder aktiviert werden.
Dadurch wird es möglich, sicherer, entspannter und autonomer durch das eigene Leben zu gehen.
Es ist wichtig anzumerken, dass nicht alle erlebten Erfahrungen oder Belastungen zwangsläufig traumatischer Natur sind. Traumatische Erfahrungen sind äußerst individuell, besonders in ihrem Ausmaß. In meinem Beruf als Aufstellerin ist es von entscheidender Bedeutung, diese Unterscheidung zu berücksichtigen.
Daher differenziere ich in meinen Beratungen und Aufstellungen meine Herangehensweise, indem ich die individuellen Lebensgeschichten und emotionalen Belastungen jedes Klienten angemessen berücksichtige.
Es wird nicht automatisch davon ausgegangen, dass jeder Klient zwangsläufig unter einem Trauma leidet.
"Ein Trauma ist nicht das was uns geschieht, sondern das, was wir innerlich von dem behalten, was uns widerfahren ist."
Gabor Maté